Montag, 3. April 2017

Home sweet home

Ein 10 Stunden Flug stand uns bevor, unsere halbjährige Reise würde enden. Am Schalter bekommen wir die Tickets, Endstation Frankfurt. Es stand nun schwarz auf weiß vor uns, doch realisieren konnten wir es trotzdem nicht. Viel zu nah scheinen die Erinnerungen, an den Anfang der Reise, die genau hier begonnen hat, in Singapur. Wir können uns noch ganz genau daran erinnern, als wir zum ersten Mal aus dem Flughafen gingen, und die schwüle Luft einatmeten. Als wir das erste Mal vor der Skyline Singapurs standen, die ein Gefühl in uns weckte, das uns während der ganzen Reise begleiten würde, das Gefühl, den Atem geraubt zu bekommen. Wie vor einem halben Jahr laufen wir den Teppich am Flughafen entlang, doch es ist nicht wie damals. In uns herrscht nicht mehr das Gefühl der Ungewissheit, was uns in dem fremden Kontinent Australien erwarten würde, sondern die Erinnerungen und Erfahrungen, die wir aus den letzten Monaten mitgenommen haben. Die Ungewissheit, hat sich in pure Zufriedenheit gewandelt. Zufriedenheit, diese wunderbare Reise erlebt haben zu dürfen und Geschichten gesammelt zu haben, die wir noch unser ganzes Leben all denen erzählen können, deren Herzen für Abenteuer schlagen. Von Beginn an waren wir weit weg von Zuhause, waren auf uns alleine gestellt. Was am Anfang vielleicht ungewohnt oder gar beängstigend wirkte, äußerte sich später darin, dass wir vor keiner Situation zurückwichen, den Problemen ins Gesicht schauten und alle gemeinsam gemeistert haben. Auf unsere Weise.

Müde und kaputt vom langen Flug fielen wir in das Hotelbett. Die letzte Nacht in einem anderen Bett, als das, welches schon seit einem halben Jahr geduldig auf uns wartet. Am nächsten Morgen lassen wir uns mit einem Taxi zum Flughafen bringen.
Nun sitzen wir hier am Flughafen und warten auf den Flug, der uns zu dem bringt, was wir während unserer Reise vermisst haben. Unsere Familie, unsere Freunde, unsere Heimat, unser ZUHAUSE. Uns ist bewusst, dass uns nur noch wenige Stunden von ihnen trennen und ebenso, dass unsere Reise, die uns zusammengeschweißt hat und an der wir gewachsen sind, nun vorbei ist. Doch all unsere Erinnerungen an diese besondere, einmalige Zeit werden unser Abenteuer immer wieder aufleben lassen. Und alle Gefühle und Bilder, die wir während der Reise verspürt oder gesehen haben, werden immer in uns wohnen… Die helle Milchstraße, unsere treue Daisy, das bunte Byron Bay, das Rauschen des Meeres, die Stille auf den neuseeländischen Gipfeln….Die letzten 160 Tage waren eine Bereicherung, eine Bereicherung, die noch eine Weile brauchen wird, bis sie sich gesetzt hat. Waren wir wirklich in Sydney am Opera House? Waren wir es, die den wunderschönen Sonnenuntergang auf den Whitsunday Island gesehen haben? War es unsere Daisy, die tapfer und unerschrocken den Nullabor durchquert hat? Doch das hat Zeit, schließlich haben wir noch unser ganzes Leben vor uns. 160 Tage, 24 Stunden, 7 Tage die Woche zusammen zu sein klingt für manche wie eine Herausforderung, doch für uns war es ein wahres Geschenk. Zusammen einschlafen, zusammen aufwachen, das Abenteuer zusammen leben.
Das letzte halbe Jahr sind wir in die große weite Welt hinausgegangen, sind vom Himmel geflogen, sind in den Tiefen getaucht, jetzt wollen wir ankommen. Ankommen bei den Menschen, die uns lieben, die wir lieben. Ankommen, dort wo unser Platz ist, wo wir hingehören, wo unser Zuhause ist. Unsere Reise hat heute ihr Ende gefunden, doch jedes Ende bedeutet auch einen neuen Anfang.
Wir sind bereit für alles, was kommen wird, wir sind bereit für neue Abenteuer.

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